Vögel am Futterhaus sind für viele Menschen ein interessantes Beobachtungsobjekt. Jetzt sollen einige Vogelarten vorgestellt werden, die häufig an das Vogelfutterhaus kommen. Beginnen möchte ich mit den Meisen. Die Meisenarten in Deutschland (Klick) sind auf einer anderen Unterseite schon ausführlich vorgestellt

Im Bild links sind drei Blaumeisen und eine  Kohlmeise am Futtersilo zu sehen. Diese zwei Meisenarten zählen zu den häufigsten Gästen an der Vogelfütterung überhaupt. Von den neun in Deutschland heimischen Meisenarten – Kohlmeise, Blaumeise, Tannenmeise, Haubenmeise, Schwanzmeise, Sumpfmeise, Weidenmeise, Bartmeise und Beutelmeise kommen die beiden letztgenannten nicht an die Fütterung. 

Denn Bart- und Beutelmeise sind keine „echten Meisen“. Sie haben auch eine völlig andere Lebensweise als die sieben „Waldmeisenarten

Ammern - seltene Besucher am Futterhaus

Goldammer - Vögel am Futterhaus
Bild von Boomie auf Pixabay

Die mit Abstand häufigste Ammer, ist die Goldammer (Bild links). Neben dieser Art kommen Rohrammer (meist am Wassser), Grauammer, Zippammer, Ortolan (auch Gartenammer genannt) und Zaunammer als Brutvögel in Deutschland vor. Alle genannten Arten gehören zur Gattung Emberiza. An das Futterhaus kommt eigentlich nur die Goldammer.

Dort ist sie meist am Boden zu finden. In seltenen Fällen verirrt sich auch einmal eine Rohrammer an die Fütterung. Die Grauammer ist ein typischer Offenlandbewohner und liebt Ruderalflächen mit Stauden und Saumstrukturen. Zippammer, Zaunammer und Gartenammer gehören zu den Seltenheiten in der europäischen Vogelwelt. Ihre Vorkommen sind regional begrenzt. Diese drei Arten sind Zugvögel und nicht am Futterhaus anzutreffen. Die Ammern gehören, wie viele Vögel der Agrarlandschaft, zu den stark zurückgehenden Spezies.

Finken - streitbare Vögel am Futterhaus

Mit „streitbar“ ist der Grünfink gemeint. Die Art kommt oft in Schwärmen an die Futterstelle und verteidigt das Nahrungsrevier vehement gegen andere Vögel. Grünfinken verspeisen in kurzer Zeit eine Menge Vogelfutter, wenn Ruhe am Futtertisch herrscht. Mit seinem klobigen Schnabel und dem grün gelben Gefieder ist die Art unverwechselbar (siehe Foto). Seltener erscheint der Buchfink, da die Art in strengen Wintern in den Süden Europas zieht. Anders verhält es sich mit dem Bergfink. Bergfinken brüten in Nord- und Nordosteuropa. Bei kalten und schneereichen Wintern im Brutgebiet kann es zu starken invasionsartigen Einflügen nach Mitteleuropa kommen. Hunderttausend Tiere in einem Schwarm sind keine Seltenheit.

Die nordischen Bergfinken halten sich dann gerne in Buchenwäldern auf, um Bucheckern zu fressen. Ein Spektakel ist es die massenhaften Einflüge abends zum Schlafplatz zu beobachten. Zu den Finkenartigen zählen viele weitere Futterhausbesucher. Auf einige gehe ich weiter unten ein.

Spatzen - zwei Arten am Futterhaus

In Deutschland kommen derzeit nur Haussperling und Feldsperling vor. Der Haussperling, vor allem das Männchen ist markant gefärbt (siehe Foto). Die weiblichen Haussperlinge sind blasser und „einfarbiger“. Der Feldsperling ist unverwechselbar und hat immer einen dunklen Wangenfleck und eine hellbraune Kopfplatte. Beim Feldsperling gibt es keinen Geschlechtsdimorphismus, d.h. Männchen und Weibchen sind in der Gefiederfärbung identisch. Beide Spatzenarten kommen häufig an das Vogelhaus und verteidigen dort ähnlich wie der Grünfink ihr Revier.

Drosseln - von Amsel bis Wacholderdrossel

Die Drosseln sind systematisch gesehen eine Vogelfamilie die den Sperlingsvögeln untergeordnet ist.
Die bekannteste unter ihnen dürfte die Amsel, auch Schwarzdrossel genannt, sein. Vor allem die männlichen Vetreter der Art sind fast ganz schwarz gefärbt. „Alte“ Männchen haben einen leuchten gelben bis orange gefärbten Schnabel.

Die Weibchen und Jungvögel sind blasser, bräunlicher gefärbt (siehe Foto). Amseln kommen ans Futterhaus, benötigen aber Weichfutter, im Gegensatz zu den Meisen. Die anderen bei uns vorkommenden Drosselarten sind seltener am Vogelhaus zu sehen. In ländlichen Gebieten, kann auch mal eine Wacholderdrossel an der Futterstelle auftauchen. Neben dieser kommen noch Sing- und Misteldrossel bei uns vor. Ein eher seltener Wintergast ist die Rotdrossel, die in Nordeuropa brütet.

Rotkehlchen am Futterhaus

Beim Rotkehlchen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten eine Veränderung der Zugstrategie entwickelt. Der kleine „drollige“ Vogel (siehe Foto – wer kann dem Blick widerstehen), ist seit einigen Jahren auch immer öfter im Winter in Deutschland zu beobachten. Die Vögel sind dann auf Weichfutter mit hohem Nährgehalt angewiesen.

Rotkehlchen gehören in Mitteleuropa zu den häufigsten Singvögeln und verhalten sich am Vogelfutterhaus zurückhaltend und unauffällig

Vögel am Futterhaus - Konkurrenz und Duldung

Ein Phänomen, das im Winter beobachtet werden kann, ist das innerartliche Streitigkeiten wie während der Brutzeit, oft „ausgeschaltet“ werden. Während der Brutzeit grenzen die Paare ihre Reviere ab, im Winterhalbjahr, am Futterhaus sind oft Gruppen oder Schwärme von Vögeln zu sehen. Das ist naturgemäß von Art zu Art unterschiedlich

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